Start- und Zielpunkt
Wanderparkplatz "Forsthaus Haidberg"
Halterner Straße
45770 Marl (Sinsen)
Wie viele von Euch wissen, ist mir die Haard in den vergangenen zehn Jahren als mein Lieblingswandergebiet besonders ans Herz gewachsen. Ein bislang unerfüllter Traum von mir war, eine Wanderung zu unternehmen, die über sämtliche ihrer Berge führt. Im letzten Winter hatte ich dann begonnen, eine entsprechende Route auszuarbeiten. Und mit dieser Idee schien ich tatsächlich der erste zu sein.
Meine Planung erwies sich aber als gar nicht so leicht, denn alle digitalen oder analogen Karten, derer ich habhaft werden konnte, stellten die Erhebungen der Haard nur unvollständig dar. So musste ich sämtliche Daten erst auf einer eigenen Karte zusammenführen, um die Punkte anschließend durch einen geeigneten Rundkurs miteinander verbinden zu können.
Obwohl ich mich bei der Routengestaltung um ein möglichst effizientes Ergebnis bemühte, kam ich durch die ziemlich verstreut liegenden Berge nie auf weniger als 40 Kilometer. "Nun", dachte ich, "dann soll es eben so sein". Wegen der zu erwarteten Wanderzeit von mindestens zehn Stunden verschob ich die Umsetzung aber in den Sommer.
Heute endlich (!) - nur einen Tag vor der Sommersonnenwende, war es soweit. Und besonders freute ich mich, auch meinen Wanderkumpel Kevin für dieses recht ambitionierte Projekt gewinnen zu können. So starteten wir um 5 Uhr auf dem Wanderparkplatz "Forsthaus Haidberg" gemeinsam in die Aktion - für die ich 20 signifikante Erhebungen ausgemacht hatte, die die Haard in ihrer Gänze bietet. Und die nun (im Uhrzeigersinn gewandert) vor uns lagen:
👉 der Petersberg (75 m)
👉 der Hülsberg (80 m)
👉 der Scharpenberg (113 m)
👉 der Schwarze Berg (124 m)
👉 die Weseler Berge (126 m)
👉 der Kibitzberg (104 m)
👉 der Hammerberg (106 m)
👉 der Eggenberg (77 m)
👉 der Finnenberg (109 m)
👉 der Finkenberg (132 m)
👉 der Rennberg (139 m)
👉 der Dachsberg (123 m)
👉 der Moosberg (92 m)
👉 der Schrammberg (75 m)
👉 der Dummberg (82 m)
👉 der Farnberg (136 m)
👉 der Stimberg (157 m & höchster Punkt)
👉 der Küsberg (132 m)
👉 der Schlittenberg (128 m)
👉 und der Haidberg (77 m)
Manche Anstiege sind intensiv, andere dagegen so gemächlich, dass man die erreichte Anhöhe kaum als solche wahrnimmt. Grundsätzlich aber galt, alle Erhebungen entweder zu überschreiten oder ihnen, falls unzugänglich, zumindest so nahe zu kommen wie möglich. Das führte dazu, dass neben breiten Forstautobahnen, schnuckligen Pfaden und fast gänzlich zugewachsenen Abschnitten vereinzelt auch Reitwege herhielten und sogar eine kurze Quer-Feld-ein-Passage vertreten war.
Die Berge der Haard umgeben zum Teil aber auch spannende Geheimnisse. So befand sich auf dem Kibitzberg einst ein dritter Aussichtsturm, der im Jahr 2011 abgerissen wurde. Der Dachsberg dagegen hütet das Grab des im Jahr 1950 verstorbenen Forstmeisters Max Lincke, der mit seiner Idee, die Haard schon damals wieder in einen Mischwald aus heimischen Eichen, Buchen und Birken zu verwandeln, seiner Zeit weit voraus gewesen ist.
Auf dem Rennberg als die zweithöchste Haard-Erhebung gönnten wir uns die erste Rast, weil er zugleich auch unser "Halfwaypoint" war. Als die mit Abstand anspruchsvollste Region aber hatten wir es dann zu Beginn des letzten Drittels erwartungsgemäß mit Farnberg, Stimberg und Küsberg zu tun.
Bei Kilometermarke 35 lag (dank der inzwischen eingetretenen Nachmittagshitze äußerst willkommen!) "Mutter Wehner" auf unserem Weg. Hier erfrischten wir uns mit diversen Kaltgetränken, die wir uns auch schon hier, sechs Kilometer vor dem Ziel, redlich verdient hatten.
Das finale Stück führte uns noch am Brinksknapp vorbei, wo sich der Teich nach einer zwischendurch sehr desolaten Phase erfreulicherweise sichtlich erholt zu haben scheint. Nachdem wir im Anschluss als letzten offiziellen Punkt dann noch den Haidberg passiert hatten, kehrten wir von hier aus zum nur noch wenige hundert Meter entfernten Ausgangspunkt zurück.
Ein äußerst erfüllender, aber auch sehr anstrengender Tag liegt hinter uns. Als absolut lohnenswertes Ergebnis einer akribischen Vorbereitung, an deren Beginn nichts als ein Traum stand. Seit heute ist er Realität.
Höhenprofil
Fitness-Level
