Der Bergische Panoramasteig (10) Das Horpetal, der Rommersberg und die Agger

Von Lindlar bis Ründeroth



Samstag,
18.10.2025

Kilometer
18,2

Höhenmeter
↑ 325 / ↓ 397

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Startpunkt

Zielpunkt

Parkplatz
Brionner Straße 1
51789 Lindlar

Bushaltestelle "Ründeroth Bahnhof"
51766 Engelskirchen (Ründeroth)


Der Herbst hat Einzug gehalten, auch auf dem Bergischen Panoramasteig. Während sich das Fortschreiten der Jahreszeit bei meiner vorigen Etappe zunächst noch mit ersten dezenten Blätterverfärbungen ankündigte, blies sie mir der Wind heute schon in großen Mengen um die Ohren, bevor sie sich kurz darauf zu dem beachtlich anwachsenden Laubteppich gesellten. 

Weil der ÖPNV an Wochenenden ja bekanntermaßen zu wünschen übrig lässt, war ich mit dem Auto nach Lindlar gefahren. An der Brionner Straße hatte ich einen kostenlosen Parkplatz gefunden, womit zugleich auch der zusätzliche Weg vom Busbahnhof entfiel.

Ich marschierte noch im Dunklen los, aber schon bei Erreichen der Johanneskapelle konnte ich mein Stirnlicht wieder ausschalten. Dabei hatte sich der Weg kurz zuvor noch durch einen aus Zweigen geflochtenen Torbogen gewunden und an einem abgesägten Baumstumpf vorbeigeführt, dem man eine auf ähnliche Art geflochtene Spitzmütze aufgesetzt hatte. Vielleicht lag es an dem noch fahlen Dämmerlicht, aber auf mich hatte dieser Ort geradezu unheimlich gewirkt.

Hinter Voßbruch beginnt dann eine feld- und wiesenreiche Hügellandschaft das Bild zu bestimmen. Während sich dabei schöne Blicke auf Lindlar einstellen, gewinnt man spürbar an Höhe. So wird die "Höllerbank" an einer Wegkreuzung - nicht zuletzt auch Dank ihrer lohnenden Aussicht - gern für eine Rast angenommen.

Hinter Burg steht das erste kleine Abenteuer an. Hier verjüngt sich der Weg zu einem kaum mehr erkennbaren Singletrail, um in spannenden Kurven einen dicht bewachsenen Hang hinab zu führen. Kurz vor der Ortschaft Eichholz wartet der nächste Pfad dann darauf, wieder hochgekraxelt zu werden. Und das auf einem derzeit so rutschigen Untergrund, dass ich froh sein konnte, ihn nicht in Gegenrichtung absteigen zu müssen. 

Oben angekommen, öffnet sich erstmals ein Blick auf den Metabolon. Eine frühere Restmülldeponie, die in ein Veranstaltungs- und Erlebniszentrum umgewandelt wird. Der Panoramasteig führt in Sichtweite an dem Gelände vorbei, auch wenn er sich hierbei einer zum Teil sehr schotterreichen Forstautobahn bedient. Immerhin mangelt es kurz vor Rommersberg nicht an herrlichen Aussichten.

Gleich neben der Ortschaft begrüßt der gleichnamige Hügel den vorbeikommenden Wanderer. Dann geht es hinab nach Blumenau in das markante Tal der Leppe. Auch hier ist der Abstieg besonders auf dem letzten Stück so waghalsig steil, dass bei ungünstiger Bodenbeschaffenheit schnell eine unfreiwillige Rutschpartie daraus wird. 

Der Osthang des Leppetals brachte mich noch einmal kurz aus der Puste. Aber wer es aufs Mogeln anlegt, könnte diesen anstrengenden Abschnitt auch leicht umgehen, indem er einfach der Straße durch den Ort folgt. Letztlich bringt es aber wenig, denn dem sich unmittelbar anschließenden Asphaltweg nach Feckelsberg kann man sich nicht mehr entziehen - und der ist kaum weniger steil. 

Hinter Feckelsberg folgt eine Passage, die (zumindest nach aktuellem Stand) jegliche Beschilderung vermissen lässt. Ohne Karte oder digitalen Track dürfte es äußerst schwerfallen, hier die richtige Route zu finden. Erst kurz vor einer Abzweigung, über die sich auch die nahegelegene Aggertalhöhle erreichen lässt, trat das schwarz-gelbe Logo wieder in Erscheinung. 

Nun geht es bergab auf das Tagesziel Ründeroth zu. Und der dabei freiwerdende Blick auf die "Hohe Warte" dürfte durchaus geeignet sein, schon jetzt Vorfreude auf die nächste Etappe zu wecken. Dann nämlich wird dieser Berg gleich zu Beginn das Ziel eines ziemlich gewaltigen Anstiegs sein. Heute dagegen musste ich nur noch die Agger überqueren, bevor ich den Weg verließ und der letzte Kilometer ins Ortszentrum von Ründeroth anstand. 

Von hier aus brachte mich der erste Bus dann auch planmäßig bis Engelskirchen. Dort hätte ich dann allerdings fast zwei Stunden auf den Anschluss nach Lindlar warten müssen. Noch während ich nach einer Alternative suchte, parkte kurz vor mir ein Taxi ein. Spontan öffnete ich die Beifahrertür und fragte: "Sind Sie frei?" - "Nein", kam die schlagfertige Antwort, "denn Sie sind garantiert nicht die ältere Dame, die mich herbestellt hat."

Da stand ich nun, und nach einem Blick in die Karte fällte ich die Entscheidung für eine Zusatzwanderung bis nach Lindlar zurück. Sicher auch durch die Tatsache begünstigt, dass meine heutige Etappe mit 18 Kilometern die bisher kürzeste auf dem Panoramasteig gewesen war. So kam ich spontan in den Genuss fünf weiterer Kilometer, die durch wunderbare Herbstwälder führten, auch wenn der Weg dabei über einen weiteren Hügelkamm ging und mir 200 Höhenmeter extra einbrachte.

Letztlich war es egal, denn am höchsten Punkt, wo ich kurioserweise auch meinen Panoramasteig noch mal kreuzte, konnte ich mich einer weiteren, ausgiebigen Rast hingeben. Und dass ich Lindlar trotz allem noch mit einem nicht unbeträchtlichen Zeitvorteil erreichte, als auf den Bus gewartet zu haben, war umso erfreulicher. 


Höhenprofil

Zurück auf dem Trail

Johanneskapelle bei Lindlar

Voßbruch

Blick zurück auf Lindlar

Kleine Rast an der Höllerbank

Marienkapelle in Burg

Ein schöner, fast zugewachsener Hangpfad

Steiler Weg bergauf

Der "Metabolon"

Rommersberg

Wiesenpfad ins Tal der Leppe

Weg in Richtung Feckelsberg

Etappenstein von Ründeroth

Überquerung der Agger

St. Jakobus in Ründeroth


Fitness-Level