Die Hermannshöhen (3) Canyon am Kleefeld und der Lienener Osning



Samstag,
14.05.2022

Kilometer
23,1

Höhenmeter
845

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Nach einer sich ewig anfühlenden Pause, bei der uns vor allem eine mehrwöchige Wegsperrung ausbremste, nahmen wir heute unser Wanderprojekt der "Hermannshöhen" wieder auf. Und um dem befürchteten Massenandrang am offiziellen "Tag des Wanderns" zu entgehen, trafen wir uns schon um 5:30 Uhr - im noch seelenruhig verträumten Tecklenburg.

Vom Marktplatz aus mit seinen wunderschönen Fachwerkhäusern verließen wir das beschauliche Ortszentrum über die enge "Wellentreppe" hinab. Nur einen Kilometer später ist man am Tecklenburger Königssee schon mitten in der Natur.

Auf dem "Wolfsmühlenweg" erreicht man wieder den langgestreckten Höhenzug des Teutoburger Waldes. Unzählige Aussichtspunkte mit immer wieder neuen Panoramablicken in das Münster- und Tecklenburger Land hinein beeindrucken auf diesem Teilstück.

Erster richtig malerischer Punkt ist zweifellos der aus einem alten Kalksteinbruch hervorgegangene "Canyon", wegen seines türkisblauen Wassers auch "Blaue Lagune" genannt. Während man schon auf der regulären Route einige tolle Blicke auf ihn hat, lohnt sich bei Kilometer 5 aber auch ein Abstecher zum "Canyonblick".

Neben alten und stillgelegten Steinbrüchen prägt besonders das noch in Betrieb befindliche Kalkabbaugebiet Lengerich das Landschaftsbild. Aber immer wieder sorgen wunderbare, fast urwaldartige Buchenwälder, auf deren sanften Hängen seitlich des Weges gerade jetzt ein wahres Meer von Bärlauch blüht, für einen absoluten Kontrast.

Durch das Naturschutzgebiet des "Lengericher Osnings" nähert man sich am Westerbecker Berg den nächsten Kalksteinbrüchen Hoeste und Lienen, die trotz ihrer gewaltigen Dimensionen das Wandererlebnis nicht schmälern. Aber wir kamen auch durch eine Zone, in der ein Windbruch (vermutlich durch die Februar-Stürme) dem Wald sehr stark zugesetzt hat.

Eine gute Pausenempfehlung ist das "Malepartus" mit seinem gemütlichen Biergarten. Hier, in der Nähe des Lienener Bergs, wurde die Route auf einer Länge von ca. einem Kilometer verlegt, da der Ursprungspfad (offenkundig auch durch Sturmschäden) wohl dauerhaft nicht mehr passierbar ist.

Der "Lienener Osning" ist ein weiteres von zahlreichen Naturschutzgebieten, die den Hermannsweg umschließen. Man verlässt es dort, wo sich auch der Grenzstein zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen befindet und wo wir heute für die letzten drei Kilometer bis Bad Iburg ins benachbarte Bundesland wechselten.

Am Parkplatz des Baumwipfelpfads (dessen Eintritt uns mit 11,50 Euro pro Person aber zu teuer war), endete unsere heutige 23 Kilometer lange Etappe.