Der Bergische Panoramasteig: Die alte Route durch das Wiebachtal



Sonntag,
21.12.2025

Kilometer
8,0

Höhenmeter
↑ 135 / ↓ 135

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Start- und Zielpunkt

P3 "Rathausplatz"
Hohenfuhrstraße 13
42477 Radevormwald


Wer von Euch meine Berichte vom Bergischen Panoramasteig verfolgt hat, wird sich vielleicht erinnern, dass ich zu Beginn der siebten Etappe in Radevormwald mit einer großräumig geänderten Wegführung konfrontiert wurde. Seinerzeit bin ich dann auch der neuen Beschilderung gefolgt, auch wenn dies bedeutete, das vielversprechende Wiebachtal gegen ein wesentlich unattraktiveres Wohngebiet von Ispingrade einzutauschen. 

Was den Sinn solcher Verlegungen angeht, haftet mir Dank langjähriger Wandererfahrungen aber längst eine gewisse Grundskepsis an. Zumal das Ergebnis derartiger "Korrekturen" (egal aus welchem Anlass sie geschehen) so gut wie nie an den Erlebnisgrad der Primärroute anknüpfen kann.

Schon während des Umgehens hatte mir das keine Ruhe gelassen. Und mein zwischenzeitliches Komplettieren der gesamten 245 Kilometer langen Wanderstrecke hat umso mehr den Wunsch in mir bekräftigt, das Wiebachtal nachträglich zu besuchen und damit die einzig verbliebene Lücke meines Panoramasteig-Abenteuers zu schließen. 

Als schönster Nebeneffekt begleitete mich heute auch mein Schatz, obwohl er anfangs skeptisch war. Doch ihn beruhigte schließlich meine auf zahlreichen Wandererlebnissen begründete Gewissheit, dass eine Routenänderung längst nicht immer auch eine Unpassierbarkeit des Weges bedeutet. Also, auf ging´s!

Unsere Runde, die auf acht Kilometer angelegt war, startete im Zentrum von Radevormwald. In Höhe des Etappensteins ignorierten wir diesmal das nach rechts weisende Panoramasteig-Logo und strebten bewusst in die Gegenrichtung. Aber auch hier, und das schon nach wenigen Schritten, trafen wir kurioserweise auf ein gut erhaltenes Markierungszeichen. 

Zwischendurch verlangt ein steiler und wurzelreicher Hang, mit dem der Abstieg ins Tal beginnt, erhöhte Aufmerksamkeit. Er wechselt in einen weiter abwärts führenden Wiesenpfad, wo sich ein schöner Blick auf das aus nur vier Häusern bestehende Dörfchen "Kaffekanne" entfaltet. 

Ein breiter und bequemer Waldweg führt den Wanderer nun an den Wiebach heran. Ein Steg überquert das plätschernde Wasser, das sich hier zunächst noch seelenruhig durch eine Wiese schlängelt. Aber dann, nur wenige Schritte weiter, beginnen sich die zunehmend markanten Talhänge um so eindrucksvoller in Szene zu setzen.

Während wir dem Hangpfad weiter folgten und der Bach zuweilen unfassbar tief unter uns durch das Tal floss, steigerte sich die spektakuläre Wildheit immer mehr. Währenddessen schimmerten jenseits der Talkerbe wiederholt weitläufige Wiesen durch das Geäst.

Mit den Ortswanderwegen A2 und A3 verlaufen auch zwei weitere Routen durch den Hang. Sie trennen sich an einer Weggabel, wo der A3 nach rechts den Hang hinab, und der A2 zusammen mit dem Panoramasteig nach links weiter bergauf führt. Und damit in einen Bereich, der sich später hinter einer scharfen Rechtsbiegung als weitgehend zugewachsen entpuppt und deshalb kaum ein Durchkommen erlaubt.

Nach kurzem Abwägen wagten wir es aber dennoch, und schafften es tatsächlich, die dichten Äste und das zähe Dornengestrüpp zu bezwingen. Trotzdem: Es ist wirklich sinnvoller, ab der Weggabelung des Hangwegs gleich der nach rechts weisenden A3-Beschilderung zu folgen und so deutlich leichter und etwas abgekürzt die Talsohle zu erreichen.

Hier steht sogleich die erneute Querung des Wiebachs an, samt anschließender Bewältigung eines ziemlich versumpften Wiesenabschnitts. Dann geht es eine Weile spürbar bergauf, wo wir abermals unerwartet auf einen verwaisten Wegweiser mit dem Panoramasteig-Logo trafen. Und wieder drängte sich die Frage auf: Warum nur wurde dieser Weg aufgegeben?

Eine Bank lud uns schließlich noch zu einer Rast ein, denn der eigentlich kalendarische Winteranfang war entgegen aller Erwartungen im Begriff, sich zu einem wahren Frühlingstag zu mausern. 

Kurz darauf erkannte ich dann jene Wegbiegung wieder, an der ich seinerzeit über die neue Panoramasteig-Route hergekommen war und die wir nun für den Rückweg nutzen wollten. So kamen wir dank des super schönen Wetters auch hier noch in den Genuss zahlreicher toller Weitblicke, die mir beim letzten Mal wegen des dichten Nebels versagt geblieben sind. 


Höhenprofil

Die Ursprungsroute ist punktuell immer noch ausgeschildert.

Blick auf das kleine Dörfchen "Kaffekanne"

Der Hangpfad wird immer spektakulärer

Ein zugewachsener und nicht empfehlenswerter Abschnitt

Auch Wolf kämpft sich wacker durch das Gestrüpp

Erneute Wiebach-Querung

Hier treffen wir wieder auf die aktuelle Panoramasteig-Route

Ispingrade


Fitness-Level