Die Haard (103) Lichtblicke, Brunos Linde und ein verschwundener Weg



Samstag,
27.12.2025

Kilometer
8,4

Höhenmeter
↑ 135 / ↓ 135

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Start- und Zielpunkt

Wanderparkplatz "Dachsberg"
45721 Haltern am See (Flaesheim)


Für die wohl letzte Wandertour in diesem Jahr zog es mich noch einmal in meine geliebte Haard. Die für den frühen Morgen äußerst günstige Wetterprognose tat ihr übriges. Denn sie sorgte dafür, dass ich schon um 8 Uhr am Wanderparkplatz stand, um für den bevorstehenden Sonnenaufgang rechtzeitig den Aussichtsturm des Rennbergs zu erreichen. 

Es ist ein Schauspiel, an das ich mich - egal wie oft ich es erlebe - niemals werde sattsehen können. Und die zahlreichen Kondensstreifen am Himmel sorgten heute für eine besonders surreale Stimmung.

Mein nächstes Ziel galt der "Bruno-Oelmann-Linde". Sie steht am "Tiefen Weg" und wurde 1999 gepflanzt, als ihr Namensgeber nach 38 jähriger Tätigkeit als Haard-Förster in den Ruhestand ging. Mein Entschluss, die Linde zu besuchen, war gestern noch spontan gefallen, nachdem ich vom Tod Bruno Oelmanns erfuhr.

Wohl keinem hat die Haard so sehr am Herzen gelegen wie ihm. Davon zeugt nicht nur seine einzigartige Haard-Chronik "Meine allerschönste Wanderfahrt", sondern auch die Anekdoten-Sammlung "Zum Vergessen ... zu schade". In ihr werden außerdem viele historische Stätten in der Haard vorgestellt, die wiederholt auch als Grundlage für meine eigenen Wandertouren dienten. 

Ich hatte zudem das Glück, Bruno Oelmann persönlich kennenzulernen. Als Vorsitzender der Interessengemeinschaft "Wir für Wald und Wild" organisierte er regelmäßige Baumpflanz-Aktionen, um aus der Ahsener Allee wieder eine richtige Birkenallee werden zu lassen, "so wie sie früher einmal war". Auch mein Schatz und ich haben uns in Form von Baumspenden mehrfach an dieser großartigen Idee beteiligt. Eine von Oelmann handsignierte Ausgabe seiner Haard-Chronik bleibt in meinem Buchregal darüber hinaus ein wertvolles und stets greifbares Erinnerungsstück. 

Diese Gedanken kamen und gingen, während ich vor dem schweren Granitfindling und der winterlich kahlen Linde stand. Aber ich wollte auch weiter und mir - aus dieser Talkerbe zwischen Rennberg und Finkenberg heraus - noch ein paar Höhenmeter gönnen. Um den Finkenberg herum und oberhalb des Herzogsweges entlang wurde ich natürlich fündig. 

Im weiteren Verlauf hatte mich vorübergehend dann auch ein recht zugewachsener Weg neugierig gemacht. Doch während ich dabei war ihm zu folgen, stieg mir plötzlich der typische Maggi-Geruch in die Nase, der jedem Wanderer eine Warnung sein sollte. Und hier, im nahezu querfeldein-typischen Gelände, wollte ich es nicht auf eine Wildschwein-Begegnung ankommen lassen. Also: zurück auf einen oberhalb verlaufenden, zwar weniger spannenden, aber dafür sicheren Weg. 

An einem der in der Haard zahlreich vertretenen Hügelgräber vorbei verließ ich den Wald und kehrte durch sonnige Felder nach Flaesheim zurück. Dort deckte ich mich noch in einer Bäckerei mit frischen Brötchen ein. Wandern macht hungrig - daran hat sich in all den Jahren nie etwas geändert :-)


Höhenprofil

Am Parkplatz "Dachsberg" und noch im Dunkeln startet die Runde

Aufstieg zum Rennberg

Auf dem Rennberg: Frühmorgendliche Lichtblicke

Die Bruno-Oelmann-Linde

Schöner Pfad am Finkenberg

Ein aufgegebener Weg

Eines von zahlreichen Hügelgräbern in der Haard

Am Nordrand der Haard

Flaesheim

Blick auf die bewaldeten Ausläufer der Haard

Am Flaesheimer Waldfriedhof in den Ort zurück


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