Auf neuen Pfaden zwischen Katenkreuz und Rennberg



Samstag,
20.11.2021

Kilometer
15,1

Höhenmeter
132

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Während ich meine heutige Wanderung vorbereitete, machte ich mir den Spaß, sämtliche Tracks meiner bisherigen 79 Haard-Touren auf einer digitalen Karte übereinander zu legen. Das Ergebnis sah irre aus: Nur hier und da lugten noch vereinzelt ein paar Abschnitte hervor, die ich im Laufe der sechs vergangenen Jahre nicht wenigstens ein Mal abgewandert bin.

Das beeinflusste meine heutige Routengestaltung ebenso wie die Tatsache, dass der Wanderparkplatz "Katenkreuz" (im Gegensatz zu allen anderen rund um das Waldgebiet) bislang noch nie Ausgangspunkt einer meiner Touren gewesen ist.

Heute änderte sich das. An einem Tag, wo sich die Sonne zwar nicht zeigte, der aber ansonsten dennoch wunderbare Voraussetzungen bot für eine gelungene Tour durch mein "Wander-Wohnzimmer", zu dem die Haard schon seit langem geworden war.

Vom Katenkreuz aus ging es zunächst um die Rehwiesen herum. Es schloss sich ein kleiner, immer auf- und absteigender Pfad an. Der führte mich kurzzeitig auf die Route des "Hohe Mark Steigs", aber schon bald bog ich auf einen nordwestlich abzweigenden Pfad ab.

So erreichte ich, direkt neben dem "Willkommensbaum" mit seinen markant ausgestreckten Ästen unsere alte "Kuschelbank". So hatte ich einen meiner Lieblingsrastplätze schon vor Jahren liebevoll getauft. Aber gesessen hat wohl schon seit langem keiner mehr auf ihr, denn inzwischen war sie völlig zugewildert und vermoost.

Kurz nach dem Überqueren der Ahsener Allee führte links wieder einer dieser Pfade ab, der heute selbst für mich eine Premiere war. Teils ließ er sich kaum erkennen, aber es war eine wunderschöne Alternative zu dem breiten, parallel verlaufenden Brandbergweg.

Ich passierte eines der Naturdenkmale der sogenannten "Eiszeit-Findlinge" und machte mich wenig später an den Anstieg auf den Rennberg. Hier, oben auf dem Feuerwachturm, gönnte ich mir noch einmal einen fantastischen Weitblick über meine geliebte Haard.

Etwa 500 Meter später gelangte ich auf den "Jungletrail". Der verläuft an einer steilen Hanglage vorbei, über die es nun über einen noch kleineren und unwegsameren Pfad abzusteigen galt. Bitte Vorsicht, denn man erkennt den Verlauf kaum und das Gefälle ist wirklich extrem, aber dafür ist die Aussicht grandios.

Auf der anderen Seite des Flaesheimer Meilerwegs geht es dann schon wieder aus dem Tal heraus und hinauf in Richtung Dachsberg, wo die Auswahl an kleinen und verschlungenen Pfaden besonders groß ist. Und das höhenmeterreiche Auf und Ab bleibt auch anschließend noch eine ganze Weile erhalten.

Über weitgehend kleine Pfade passiert man bald erneut die Ahsener Allee und klettert kurz darauf durch das ausgetrocknete Bett des Gernebachs. Und südlich des Jammertals wartet noch ein kleiner Singletrail, der durch einen überraschend dichten Waldabschnitt führt, den man so in der Haard ansonsten kaum noch findet.

Durch das Naturschutzgebiet des "Jauch-Bruchwaldes" erreichte ich nach 15 Kilometern wieder meinen Ausgangspunkt. Irgendwie fühlte ich, dass es heute eine Art Abschiedsbesuch war, zumindest für eine längere Zeit. Mir war klar geworden, dass man die Haard nicht eindrucksvoller, intensiver und umfassender kennenlernen kann, als ich auf meinen nunmehr 80 Besuchen. Und die mit unzähligen Stunden des Glücks, der Erholung und der Erinnerung verbunden sind. 

Eines Tages komme ich sicher wieder. Nun liegen aber erst einmal andere spannende Projekte vor mir. Und schon jetzt kann ich sagen: Es war eine tolle Zeit.