Der Bergische Panoramasteig (1) Von Waldbröl bis Morsbach



Freitag,
18.07.2025

Kilometer
22,4

Höhenmeter
↑ 558 / ↓ 566

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Startpunkt

Zielpunkt

Busbahnhof Waldbröl
51545 Waldbröl

Hotel "Goldener Acker"
Zum Goldenen Acker 44
51597 Morsbach


"Kein schöner Land in dieser Zeit,
als hier das unsre weit und breit"

Kaum hatte ich meinen Fuß auf den Panoramasteig gesetzt, gab mir sein erster Etappenstein mit diesen Zeilen gleich auch schon den passenden Ohrwurm mit auf den Weg. Während die Tafel damit vor allem Anton Wilhelm von Zuccalmaglio würdigte, der als gebürtiger Waldbröler so eines der schönsten deutschen Heimatlieder schuf, hatte ich bereits begonnen, die Melodie schwungvoll vor mir hinzupfeifen.

Kein Wunder, ging es für mich doch gerade hinein in ein neues Wanderabenteuer, mit dem ich mich (geplant sind zwölf Etappen) nun dem "Bergischen Panoramasteig" hingeben will - als zweiten großen Fernwanderweg durch das Bergische Land. Er wird mich aber nicht von A nach B führen wie einst der Bergische Weg , sondern eine große, 244 Kilometer lange Rundtour durch die weiter östlich gelegenen Gefilde beschreiben. Und - geht man nach seinem Namen - den Wanderer dabei mit vielen weit über das Land reichenden Panoramablicken erfreuen. 

Schon früh am Morgen war ich mit den Öffis nach Waldbröl gefahren, was ab Hennef übrigens nur mit dem Bus möglich ist. Und da es unterwegs erstaunlicherweise keinerlei Verzögerungen gab, war ich bereits um kurz vor sieben Uhr am Start. 

Hier, gleich neben dem Busbahnhof, empfing mich ein Infoschild, das einen Überblick über die zahlreichen Wandermöglichkeiten gibt. Da ich die Zuweg-Beschilderung aber auf Anhieb nicht fand, zog ich meine digitale Karte zurate. Die führte mich zu einem Weg namens "Auf der Kirchenhecke", wo ich zunächst einen wunderbaren Ausblick auf das noch verschlafene Waldbröl erhaschte, bevor man nur wenige Schritte weiter, kurz vor dem Ortsschild der Gemeinde "Altehufe" offiziell die Route des Panoramasteigs betritt.

Ja, die Erwartungen waren hoch. Nachdem der Bergische Weg mich seinerzeit häufig mit waldreichen Passagen und verschlungenen Pfaden begeistern konnte, rechnete ich nun damit, dass zahlreiche schöne Aussichtspunkte einen anderen, aber natürlich nicht weniger reizvollen Schwerpunkt setzten. Eins aber dürften beide Fernwanderwege gemeinsam haben: eine beachtliche und nicht zu unterschätzende Anzahl von Höhenmetern. 

Auf den ersten Schritten orientiert sich der Weg am Waldsaum - eine Variante, auf die er in seinem Verlauf recht häufig zurückzugreifen scheinen wird. Dann durchquert er die wenigen Häuser von Wilhelmstal und wendet sich dem Hufener Bachtal zu. Durch das nasse Gras des Morgentaus folgte ich einer leicht abfallenden Wiese zu dem Fließgewässer und betrat ein kleines Waldstück. 

Bald traf ich auf den kürzlich erst erwanderten "Waldmythenweg", der als einer von 25 "Bergischen Streifzügen" hier seine 13 km lange Runde zieht und sich dabei kurz mit dem Panoramasteig vereinigt. So kam es auch zu einem Wiedersehen mit der Vierbuchermühle und ein paar Anglern, die sich bereits am Teich des Wehner Siefen niedergelassen und es damit wie ich äußerst früh aus dem Bett geschafft hatten. 

Wenig später trennen sich beide Wege wieder. Durch die gewonnene Höhe wird sich noch ein Blick in das gerade erst durchschrittene Tal bieten, bevor sich zur rechten die nächsten Weitblicke öffnen. Währenddessen hält die Route auf Erblingen zu - aber sie schafft es, die Ortschaft weitgehend zu umlaufen. 

Mit dem Holper Bachtal und dem des Rohlshagener Bachs folgt Idylle pur. Durch Wald und Wiesen und an eingezäunten Weiden vorbei sucht sich der Steig seinen Weg, bis zwei kurze, aber markante Anstiege hintereinander spürbar die Kräfte herausfordern. 

Hinter der L 94 wird der bisher meist naturnahe Wegezustand durch eine Passage abgelöst, deren geschotterter Untergrund die zunehmende Hitze des Tages noch verstärkte. Immerhin geht es bergab, und bei Hellerseifen wartet auch schon wieder der nächste Wiesenweg. Der führt bis ins Tal nach Bitze, überquert dort den Wisser Bach und taucht in den - jetzt äußerst willkommenen - schattigen Wald ein. 

Hier, kurz vor dem Etappenziel, glaubt man die größten Herausforderungen bestanden zu haben. Doch die "Hohe Hardt" wird den leichtfertigen Wanderer schnell eines besseren belehren. Nicht nur mit dem beträchtlichen Anstieg auf ihren 339 Meter hohen Scheitel, auch die 170 Stufen des dortigen Aussichtsturms wollen selbstverständlich noch bestiegen werden. Dafür lässt der Blick von seiner Plattform über die weiten Bergischen Gefilde und auf das zu Füßen liegende Morsbach alle Strapazen vergessen. 

Der mindestens ebenso steile Abstieg erfordert dann noch einmal Konzentration. Er führt an ein Krieger-Ehrenmal vorbei, bevor man den Kurpark und kurz dahinter den Busbahnhof von Morsbach erreicht. Mein Ziel aber war der "Goldene Acker" - ein Hotel, in dem ich mir für die kommende Nacht ein Zimmer gebucht hatte, um meine Tour schon am nächsten Tag fortsetzen zu können.


Höhenprofil

Infos am Busbahnhof Waldbröl

Blick über Waldbröl

Erster Etappenstein - und gleich der passende Ohrwurm :-)

An der Vierbuchermühle

Die "Hohe Hardt" wirft ihre Schatten voraus

Auf dem Scheitel der "Hohen Hardt" angekommen

Den Aussichtsturm erklommen

Das Krieger-Ehrenmal

Der Etappenstein von Morsbach

"St. Gertrud"

Gemütliches Ambiente beim Abendessen


Fitness-Level